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E-Mobilität ist weltweit der Schlüssel für klimafreundliche Mobilität und Innovation, ohne die das Energiekonzept der Zukunft nicht denkbar ist. Es ist der Beginn einer anderen Denkweise, die die E-Mobilität in den kommenden Jahren zum lukrativen Wachstumsmarkt machen wird, an dem immer öfter Unternehmen jenseits der Automobilindustrie teilhaben werden.
E-Mobilität (Elektromobilität) ist laut Definition die Nutzung von Elektrofahrzeugen. Diese erzeugen insbesondere in Verbindung mit erneuerbaren Energien deutlich weniger CO2. Um dies zu unterstützen, sind für die Zukunft verschiedene Fördermaßnahmen im Gespräch. Hierzu gehören Kaufprämien, Steuervergünstigungen und umfassende Zuschüsse zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur.
Die jährlichen Durchschnittskosten werden für Autos mit fossilem Antrieb vom Bundesverkehrsministerium und für E-Autos vom ADAC bei einer Fahrleistung von 11.387 km wie folgt beziffert:
7,8 L/100 km entsprechen ca. 1.385,- €/Jahr.
20,7 kWh/100 km entsprechen ca. 730,- €/Jahr.
Basis waren dabei die Durchschnittspreise im Juni bei einem Benzinpreis von 1,51 €/L und einem Strompreis von 30,37 ct/kWh. Somit wären die Benzinkosten im Vergleich zum E-Antrieb um fast 90 Prozent höher. Voraussetzung für die Kostenersparnis wäre das günstigere Stromladen zu Hause.
Auch neue Nutzungsmodelle ebnen den Weg in eine neue Ära der E-Mobilität. Vor allem für die dynamischen Megacitys werden Elektrofahrzeuge unterschiedlichster Art eine immer größere Rolle spielen. Sie sind leise, umweltfreundlich und besonders für Kurzstrecken geeignet - perfekt sowohl für private als zunehmend auch für betriebliche E-Carsharing-Flotten.
Autohersteller werden vor allem durch ihre Carsharing- und Leasing-Angebote Privatpersonen und Firmen neue E-Mobilitäts-Konzepte nahebringen. Die Akzeptanz von Elektroautos könnte durch Carsharing und Autovermietungen massiv gesteigert werden. Nutzer haben dadurch die Möglichkeit, ein Elektrofahrzeug im Alltag zu testen, sich mit den Veränderungen vertraut zu machen und mögliche Vorurteile abzubauen.
Die E-Mobilität wird zunehmend auch die Marktlandschaft verändern. In den kommenden Jahren wird sie ein Wachstumsmarkt für immer mehr Unternehmen auch außerhalb der Automobilindustrie wie z.B.:
Alle diese neuen Player drängen schon jetzt mit der Bereitstellung und Nutzung von Ladeinfrastrukturen samt Abrechnungsmodellen in den E-Mobilitäts-Markt. Völlig branchenferne Akteure wie beispielsweise Fastfood-Ketten, Discounter und Hotels mischen nun plötzlich auch mit.
Park&Charge ist das erste europaweite Stromtankstellensystem. Nutzer erhalten einen Schlüssel, der für alle Park&Charge-Stromtankstellen in Europa passt – obwohl die Ladeboxen unterschiedlich ausgeführt sind.
Neben den öffentlichen Park&Charge-Tankstellen können auch Privatleute eine Ladesäule erwerben, um ihren selbst produzierten Strom anderen zur Verfügung zu stellen.
Durch die hohe Verbreitung von Handys gehört die Nutzung von Telefonzellen weitgehend der Vergangenheit an. Was aber tun mit den überflüssig gewordenen oder nur noch selten genutzten Telefonhäuschen? Man verwandelt sie in Ladestationen für Elektroautos. Genau das tut ein Telekommunikationsanbieter in Österreich. Dort sollen 13.500 Telefonzellen nach und nach in die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge integriert werden.
Früher deckten zentrale Kraftwerke den Strombedarf ganzer Städte. Heute besteht das Netz an Energielieferanten aus vielen kleinen Anbietern wie Hausbesitzern mit Solarzellen auf dem Dach sowie Landwirten mit Biogas- oder privaten Windkraftanlagen.
Stromnutzer werden so zu Stromlieferanten in einem Stromnetz, das zunehmend intelligenter wird.
Die Energiewende in Deutschland begünstigt den Ausbau eines Smart Grids. Das Smart Grid ist ein intelligentes Stromnetz. Es wird dann intelligent, wenn innerhalb des Netzes ein Informationsaustausch erfolgt, mit dessen Hilfe die Stromerzeugung, der Verbrauch und die Speicherung dynamisch gesteuert werden können.
Das Smart Grid lässt sich in Zukunft auf Elektrofahrzeuge erweitern, indem die Batterien der Autos als Zwischenspeicher dienen. Aus der Ladeeinrichtung wird eine Zwei-Wege-Verbindung: Sobald der Stromverbrauch sinkt, werden Überkapazitäten in die Autos geleitet, die Batterie dort aufgeladen.
Zu Spitzenverbrauchszeiten geben nicht genutzte Fahrzeugbatterien wieder Strom ab. Voraussetzung für eine flächendeckende Implementierung des sogenannten Vehicle-to-Grid sind Stellflächen, auf denen Fahrzeuge für mehrere Stunden mit dem Stromnetz verbunden werden können sowie eine smarte Steuerung, die Laden und Entladen regelt und abrechnet.
Aus Energieverbrauchern werden Erzeuger und das E-Auto somit zum begehrten Speicher. Vehicle-to-Grid könnte ein echter Antriebsmotor werden.
Beim Pariser Klimaschutzabkommen haben sich die Länder auf das gemeinsame Ziel geeinigt, dass die Erderwärmung idealerweise auf 1,5 Grad begrenzt werden muss. Die E-Mobilität wird neben der Windenergie einen großen Teil zur Erreichung dieser Ziele beitragen. Viele Unternehmen sehen große Chancen, von der grünen Innovationskraft und den Wachstumsimpulsen, die von der Elektromobilität ausgehen, zu profitieren. Auch die Akzeptanz der Bevölkerung, ihren Strom aus der Batterie ins Netz zu speisen, wird durch lukrative Vergütungs- und kluge Anreizmodelle steigen. E-Mobilität ist nicht nur unter dem primären Aspekt der Klimarettung zu sehen, sondern auch als große Möglichkeit, das Wirtschaftswachstum zu fördern.
Quellen: wikipedia.de, n-tv.de, ecomento.de, zukunfsinstitut.de, elektroauto-news.net